Wie viel LPG-Sprit braucht der Sandero TCE 100 Eco-G im realen Verkehr?
Der Dacia Sandero Stepway TCe 100 Eco-G ist die Autogas-Version des Sandero Stepway. Der Wagen hat den neuen 1,0-Liter-Turbo mit 101 PS unter der Haube und kann mit Autogas (LPG) oder Benzin gefahren werden. Wir haben ihn unserem wöchentlichen Test des realen Spritverbrauchs unterworfen. Das Auto ist inzwischen schon das dreihundertste Modell, das Motor1.com Italien getestet hat.
Der Sandero ist eines der billigsten Autos auf dem Markt. Dank der sehr niedrigen Kilometerkosten durch den Kraftstoff Autogas wird er zu einem echten Sparmeister. Auf unserer Standardstrecke von Rom nach Forli brauchten wir nur 6,8 Liter Autogas pro 100 km. Das entspricht Kosten von etwa 3,84 Euro/100 km.
Der Dacia Sandero TCe 100 Eco-G spart also bares Geld, und das auch im Vergleich zu anderen Autogas-Fahrzeugen. Er ist etwas schlechter als der Vorgänger Sandero Stepway 0.9 Turbo LPG mit 90 PS (6,50 Liter/100 km), aber besser als der Duster TCe 100 Eco-G mit dem gleichen Motor, der 7,65 Liter/100 km verbrauchte.
Bei der getesteten Version handelt es sich um den Stepway, die höher gelegte Version im SUV-Look mit Dachträger. Die getestete italienische Version Stepway 15th Anniversary (mit exklusiver Optik, 16-Zoll-Alufelgen, Rückfahrkamera und Parkpiepsern hinten sowie dem Multimediasystem Media-Nav mit 7,0-Zoll-Touchscreen) entspricht offenbar ungefähr der hierzulande verkauften Version Stepway Celebration. Diese gibt es in Deutschland ab 12.955 Euro.
Für diesen Preis bekommt man ein Auto mit viel Innenraum, das in einigen Details aber nicht mehr wirklich modern wirkt. Die verbesserte neue Generation wurde schon gezeigt, startet aber wohl erst Anfang 2021. Der Wagen ist so praktisch und einfach, wie er aussieht. Er fährt sich auch einfach und relativ komfortabel. Dank des 1,0-Liter-Dreizylinders mit 101 Turbo-PS fährt der Dacia immer gut und scheut weder Steigungen noch Autobahnen.
Wenig praktisch sind die in der Cockpitmitte positionierten Knöpfe für die hinteren Scheibenheber, die Außengriffe und der Öffnungsmechnanismus der Heckkplappe. Gut ist dagegen das Infotainmentsystem mit Navi, DAB-Radio und Smartphone-Anbindung.
Wegen des Fehlens der Bordcomputeranzeige ermittelten wir den Verbrauch nur mit der "Von-voll-bis-voll"-Tankmethode. Hier schnitt unser Dacia Sandero Stepway TCe 100 Eco-G auch in den verschiedenen Verkehrssituationen recht gut ab - sowohl im täglichen Innerorts-außerorts-Mix als auch auf der Autobahn. Mit dem 32-Liter-Autogas-Tank und einem 50-Liter-Benzintank gibt es auch keine Reichweitenprobleme.
Mit einem Schalter kann man zwischen Autogas und Benzin umschalten - das Autogas-System kommt vom italienischen Hersteller Landi Renzo. Hier die ermittelten Verbrauchswerte für LPG:
ModellKraftstoffLeistungAbgasnormCO2-Emissionen
(NEFZ)Verbrauch
(NEFZ)Dacia Sandero TCe 100 Eco-GBenzin/LPG74 kW/101 PSEuro 6d-TEMP-EVAP-ISC98 g/km (LPG) /
110 g/km (Super)6,0 l/100 km (LPG) / 4,8 l/100 km (Super)
Fahrzeug: Dacia Sandero Stepway TCe 100 Eco-G
Deutscher Listenpreis: 12.955 Euro (mit 16% Mwst., Ausstattung Stepway Celebration)
Testdatum: 11. Juli 2020
Wetter (Abfahrt/Ankunft): neblig, 25 Grad/heiter, 26 Grad
Insgesamt gefahren: 1.014 km
Durchschnittsgeschwindigkeit auf der Strecke Rom-Forlì: 79 km/h
Reifen: Continental EcoContact 6 - 205/55 R16
Bordcomputer-Anzeige: nicht vorhanden
An der Zapfsäule ermittelter Verbrauch: 6,80 Liter/100 km
Mittel aus diesen Werten: 6,80 Liter/100 km
Kraftstoffpreis: 0,564 Euro/Liter (Autogas)
Spritkosten: 3,84 Euro/100 km
Wenn Sie einen Freund nach dem Verbrauch seines Autos fragen, nennt er Ihnen wahrscheinlich einen Wert, der keinen Anspruch auf Wissenschaftlichkeit erhebt. Vielleicht hat er den Wert vom Bordcomputer abgelesen, oder er hat seine Tankrechnungen aufbewahrt und sich daraus einen Verbrauch errechnet.
Ähnlich ermitteln wir unseren Testverbrauch: Er ergibt sich als Mittel aus Bordcomputer-Wert und dem an der Tankstelle ermittelten Verbrauch. Die Testautos werden stets von Fabio Gemelli von Motor1.com Italien gefahren. Der Journalist fährt häufig fürs Wochenende von der Redaktion in Rom in seine Heimat Forlì (in der Emilia-Romagna).
Dabei bewegt er die Autos bewusst sparsam: Er bleibt knapp unter der Höchstgeschwindigkeit (auf der italienischen Autobahn: 130 km/h), vermeidet abruptes Beschleunigen und Bremsen und fährt vorausschauend. Die Teststrecke Rom-Forlì ist etwa 360 Kilometer lang und umfasst 65 Prozent Superstrada (autobahnähnliche Schnellstraße, Tempolimit zwischen 90 und 110 km/h), 25 Prozent Autostrada (Autobahn, Tempolimit 130 km/h), fünf Prozent Strada Statale (Bundesstraße, Tempolimit 90 km/h) und fünf Prozent Stadtverkehr.
Dabei wird der Apennin überquert, die Strecke enthält also durchaus auch Steigungen. Die Durchschnittsgeschwindigkeit liegt in der Regel bei 70 bis 80 km/h. Am Ende der Strecke notiert unser Tester die Bordcomputer-Anzeige und berechnet (bei Autos mit Verbrennungsmotor) den Verbrauch an der Zapfsäule.
Dabei wird "von voll bis voll" gemessen, wobei voll bedeutet: Das Tanken wird beim ersten Klick der Zapfpistole beendet. Dann berechnet Fabio den Mittelwert. Die Kosten berechnen wir jedoch anhand der deutschen Preise (Durchschnittskosten laut ADAC zum Zeitpunkt der Veröffentlichung).
Bei Elektroautos verwenden wir den Bordcomputer-Verbrauch und einen durchschnittlichen Strompreis von 30 Cent pro kWh (gerundeter Durchschnittspreis für 1 kWh Haushaltsstrom in Deutschland laut BDEW, Stand 7/2019). Bei Erdgas- und Autogas-Fahrzeugen wird der Durchschnittspreis von www.gas-tankstellen.de in Anschlag gebracht.