Neuer Nissan Micra debütiert in Paris
Paris, 29. September 2016 - Große Worte für ein kleines Auto: Laut Nissan liefert der neue Micra "eine ebenso mutige wie bahnbrechende Neudefinition dessen, wofür der Micra steht." Das ist nicht unbedingt das schlechteste Zeichen, vor allem, wenn man sich die letzten Micra-Generationen nochmal vors innere Auge holt. Selbige waren designmäßig irgendwo zwischen "ziemlich knubbelig" und "ziemlich beliebig". Das kann dem neuen, fünften Micra, den Nissan auf dem Pariser Autosalon 2016 debütieren lässt, ganz bestimmt nicht passieren.
Kantig und individuell
Sein Styling - angelehnt an die mutige Studie "Sway" vom Genfer Autosalon 2015 - ist kantiger als David Coultharts Kinn. Vor allem die ausgeprägte Linie, die sich von den Scheinwerfern bis ins Heck zieht, dürfte für Aufregung sorgen. Sie wirkt, als wüsste sie nicht genau, wohin sie eigentlich will. Aber man wird den Micra wiedererkennen, so viel ist sicher. Damit auch Sie ihren Micra wiedererkennen, hat Nissan tief in den Farb- und Personalisierungstopf gegriffen. In insgesamt 125 Varianten lässt sich der eckige Gnom bestellen. Und er ist nicht nur deutlich netter anzusehen als seine Vorgänger, sondern auch länger, breiter und flacher. Das bedeutet auch: Mehr Platz für die Insassen. Nissan verspricht eine tiefere Sitzposition und eines der besten Platzangebote der Klasse. Einmal drin im Micra, starrt man auf einen großen Sieben-Zoll-Bildschirm mit Apple CarPlay und lauscht einer ziemlich gewaltigen Bose-Anlage, die sogar über Lautpsrecher in der Kopfstütze verfügt.
Anfangs bis 90 PS
Angetrieben wird der Polo-Gegner von einem 0,9-Liter-Dreizylinder-Turbo oder einem 1,5-Liter-Vierzylinder-Diesel. Beide haben 90 PS. Ein 1,0-Liter-Sauger mit 73 PS folgt zeitnah. Natürlich verspricht Nissan für den neuen Micra auch eine deutliche Verbesserung in Sachen Handling und Fahrkomfort. Neben einer direkteren Servolenkung sorgen dafür vor allem zwei Systeme, die man bereits aus dem Qashqai und dem X-Trail kennt - die aktive Fahrkomfortregelung sowie die aktive Spurkontrolle. Erstere vertraut auf Motor und Bremse statt auf adaptive Dämpfer, um sanfter zu federn. Letztere bremst individuell Räder ab, um die Linie in einer Kurve zu schärfen und Untersteuern zu minimieren. Ein gutes Stück leiser soll der Micra übrigens auch sein. Bessere Dämmung und ein großartiger cW-Wert von 0,29 sind hier die bestimmenden Faktoren.
Ab März 2017
Größtes Thema beim neuen Micra (neben dem Design) dürfte aber wohl der deutliche Fortschritt in Sachen Assistenzsysteme sein. Erhältlich sind ein aktiver Spurhalte-Assistent, ein Notbrems-Assistent mit Fußgängererkennung, ein Totwinkel-Assistent, eine Verkehrszeichenerkennung sowie ein 360-Grad-Rundumsicht-Monitor. Das dürften in dieser Klasse derzeit nur die wenigsten hinkriegen. Der Marktstart für den neuen Nissan Micra erfolgt im März 2017. Preise stehen noch nicht fest.