Der SUV-Markt boomt. Im ersten Halbjahr 2012 war etwa jedes siebte neu zugelassene Fahrzeug in Deutschland ein Sports Utility Vehicle - oder wie man früher sagte - Geländewagen. Die Hersteller reagieren mit immer neuen Modellen in diesem Segment. Neben den großen Kraftpaketen wird jetzt vor allem das Angebot in der Kompakt- und Mittelklasse ausgebaut. Wir zeigen Ihnen alle neuen SUVs - unter anderem von Audi, BMW, Mercedes und Opel.
Vier Jahre nach seinem Marktstart erhält der Audi Q5 ein Facelift. Wie bei der Marke mit den vier Ringen üblich, fallen die optischen Änderungen dezent aus. Andere Scheinwerfer, modifizierte Stoßfänger und ein Kühlergrill mit oben jetzt angeschrägten Ecken sind die auffälligsten Neuerungen. Die Motoren - zwei Benziner und drei Diesel mit 143 bis 272 PS - sollen gut 15 Prozent weniger verbrauchen als bisher. Zu haben ist der geliftete Q5 ab Spätsommer 2012 zu Preisen ab 35.200 Euro.
Erstmals im Programm ist die neue Topversion des Q5. Der SQ5 TDI ist das erste S-Modell von Audi mit Dieselmotor. Das Dreiliter-Triebwerk mit sechs Zylindern, Biturbo-Aufladung und 313 PS beschleunigt das Sport-SUV in 5,1 Sekunden von null auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch auf 250 km/h begrenzt. Ausgeliefert wird der SQ5 TDI erst ab Anfang 2013, der Basispreis beträgt 58.500 Euro.
Mercedes schickt sein Mittelklasse-SUV namens GLK aufgefrischt ins Rennen. Die Karosserie bleibt so eckig wie zuvor. Auffälligste Änderung außen ist die neu gestaltete Frontpartie mit anders gezeichneten Scheinwerfern. Der große Zentralstern im Kühlergrill wird von zwei massiven Querstreben gehalten - die dritte Strebe fällt weg. Deutlich aufgewertet wurde das Interieur. Die Motorenpalette umfasst weiterhin nur einen Benziner (GLK 350 mit 306 PS) sowie sechs Dieselversionen mit 143 bis 265 PS. Die Preise beginnen bei 36.236 Euro für den GLK 200 CDI, das sind 774 Euro mehr als bisher.
Das neue Kompakt-SUV von Citroën hört auf den Namen C4 Aircross. Als Basis dient aber weniger der C4, als vielmehr der ASX von Kooperationspartner Mitsubishi. Der 115-PS-Benziner und der 150-PS-Diesel werden dementsprechend vom ASX übernommen, lediglich der 114-PS-Selbstzünder stammt von PSA. Erhältlich ist der C4 Aircross wahlweise als Fronttriebler oder mit Allradantrieb. Für den Franzosen mit japanischen Genen werden mindestens 23.690 Euro fällig.
Dieses Auto ist für Wortspiele rund ums Thema Kaffee prädestiniert, wir verzichten darauf und konzentrieren uns auf die harten Fakten: Mit dem Mokka betritt Opel erstmals das Segment der Kleinwagen-SUVs. Bei einer Länge von 4,28 Meter soll der Mokka Platz für fünf Personen bieten. Mit einem Volumen von 533 Liter fällt der Kofferraum immerhin größer aus als bei einem Audi Q3 oder einem BMW X1. Für Vortrieb sorgen Benziner mit 115 und 140 PS oder ein 130 PS starker Diesel. Optional ist ein Allradantrieb erhältlich. Auf den Markt kommt der Opel Mokka im Herbst 2012 zu Preisen ab 18.990 Euro.
Wie Audi beim Q5 und Mercedes beim GLK setzt BMW beim X1 auf ein Facelift, bei dem man schon genau hinschauen muss, um die Änderungen zu erkennen. Vorn und hinten erhält der X1 neue Schürzen, innen frisch gestaltete Oberflächen sowie verfeinerte Bedienelemente. Ausgeweitet wird das Dieselangebot - sowohl nach oben als auch nach unten: Der neue Einstiegs-Selbstzünder ist der sDrive16d mit 116 PS, als Top-Diesel fungiert jetzt der xDrive25d mit 218 PS. Die Preise für den überarbeiteten X1 beginnen bei 27.800 Euro, das sind 200 Euro mehr als beim Vorgänger.
Das ist der stärkste Serien-Mini: Der Countryman John Cooper Works wird von einem 1,6-Liter-Turbobenziner mit 218 PS angetrieben. Alle anderen John-Cooper-Works-Modelle müssen sich mit sieben PS weniger begnügen. Als einziger John Cooper Works verfügt der Countryman zudem über einen Allradantrieb. Marktstart ist im Herbst 2012, preislich ist mit einem Einstieg zwischen 33.000 und 34.000 Euro zu rechnen.
Erstmals bietet auch Mazda ein Kompakt-SUV an. Der CX-5 ist mit einer Länge von 4,56 Meter größer als VW Tiguan oder Ford Kuga, aber kleiner als Audi Q5 oder BMW X3. Der CX-5 ist sowohl mit Front- als auch mit Allradantrieb verfügbar. Zur neuen Motorengeneration namens Skyactiv gehören ein 2,0-Liter-Benziner mit 165 PS sowie ein 2,2-Liter-Diesel mit wahlweise 150 oder 175 PS. Los geht's für den CX-5 bei 23.490 Euro.
Wie Konzernpartner Citroën kooperiert auch Peugeot bei seinem neuen Kompakt-SUV mit Mitsubishi. Der 4008 basiert wie der C4 Aircross auf dem Mitsubishi ASX. Hierzulande wird es den 4008 nur als Diesel geben. Die beiden Selbstzünder leisten 115 respektive 150 PS und sind an ein Sechsgang-Schaltgetriebe gekoppelt. Zu haben ist der Peugeot 4008 ab 31.790 Euro.
Stolze 33 Jahre hat die Mercedes G-Klasse schon auf dem Buckel. Doch der Offroad-Klassiker ist nicht tot zu kriegen. Und so erhält der Geländebolide bereits zum wiederholten Male ein Facelift. Die Modifikationen beim Exterieur beinhalten ein LED-Tagfahrlicht unterhalb der Scheinwerfer und neue Außenspiegel. Überarbeitet wurden das Armaturenbrett sowie die Mittelkonsole. Unverändert gibt es die G-Klasse als G 350 BlueTec mit 211 PS starkem V6-Diesel und als G 500 mit 388 PS starkem V8-Benziner. Die Preise beginnen bei 85.311 Euro für den G 350 BlueTec.
Als Highlight setzt Mercedes bei der G-Klasse leistungsmäßig noch einen obendrauf - in Form des G 63 AMG. Dessen V8-Biturbo-Benziner stellt 544 PS und 760 Newtonmeter bereit. Die absolute Leistungsspitze ist damit aber noch nicht erreicht. Darüber rangiert nämlich der G 65 AMG - mit Sechsliter-V12, 612 PS und 1.000 Newtonmeter Drehmoment. Der laut Mercedes stärkste Serien-Geländewagen der Welt kostet mit 264.180 Euro dann aber gleich fast doppelt soviel wie der kleine Bruder G 63 AMG.
Die von der Nissan-Motorsportabteilung Nismo entwickelte Top-Version des Juke startet Ende 2012. Angetrieben wird der Juke Nismo von einer leistungsgesteigerten Version des bekannten 1,6-Liter-Turbobenziners. Wie hoch die Leistung genau ausfallen wird, ist noch nicht bekannt. Es sollen aber deutlich über 200 PS sein. Was der Juke Nismo kosten wird, ist noch nicht bekannt.
Nur fünf Jahre nach der Einführung des ersten Kuga kommt Anfang 2013 ein komplett neu entwickelter Nachfolger auf den Markt. In den USA ist dasselbe Fahrzeug bereits jetzt unter dem Namen Escape erhältlich. Hierzulande wird es den Kuga zunächst als Diesel mit 140 und 163 PS geben. Die Benzinerriege vertritt der 1,6-Liter-EcoBoost-Direkteinspritzer. Die Triebwerke können optional in Verbindung mit einem Doppelkupplungsgetriebe geordert werden. Wie viel der Kuga bei uns kosten wird, steht noch nicht fest.
Die Neuauflage des Hyundai Santa Fe fällt mit einer Länge von 4,69 Meter nur unwesentlich größer als der Vorgänger aus, ist dafür aber acht Zentimeter flacher geworden. Motorenseitig stehen Diesel mit 150 und 200 PS sowie ein Benziner mit 193 PS zur Verfügung. Nach Deutschland kommt der neue Santa Fe im Herbst 2012 - wie der Vorgänger als Front- oder Allradler. Was der neue Santa Fe kosten wird, hat Hyundai noch nicht verraten.
Der Mercedes GL geht nach sechs Jahren in die zweite Generation. Als Diesel wird der 258 PS starke GL 350 BlueTec 4Matic angeboten. Die Benzinerversion GL 500 4Matic mit acht Zylindern und 4,6 Liter Hubraum leistet 408 PS. Als Topmodell fungiert der GL 63 AMG (Bild). Das Herz bildet hier ein 5,5-Liter-V8-Motor mit Biturbo-Aufladung. 557 PS und ein maximales Drehmoment von 760 Newtonmeter ermöglichen einen Spurt von null auf 100 km/h in lediglich 4,9 Sekunden. Bei 250 km/h wird das Auto elektronisch abgeregelt. Der GL 350 BlueTec kostet ab 72.471 Euro, für den GL 63 AMG werden mindestens 130.305 Euro aufgerufen.
BMW hat dem X6 ein dezentes Facelift verpasst. Die Retuschen umfassen beispielsweise eine leicht modifizierte Frontpartie. Neu im Programm sind unter anderem adaptive LED-Scheinwerfer, die anstelle der Bixenon-Leuchten geordert werden können. Als Rückleuchten dienen jetzt jeweils zwei LED-gespeiste Lichtbänke. Die Motorenpalette des X6 bleibt weitgehend wie gehabt. Sie umfasst Diesel und Benziner mit einem Leistungsspektrum zwischen 245 und 555 PS. Der Einstiegspreis für den X6 xDrive30d beträgt 61.600 Euro.
Sitzen wie im SUV, fahren wie im Sportwagen: Mit diesem Versprechen wirbt Porsche für den neuen Cayenne GTS. Mit seinen 420 PS schließt der GTS die Lücke zwischen dem Cayenne S (400 PS) und dem Cayenne Turbo (500 PS). Die Kraftübertragung übernimmt eine Achtgang-Automatik. Damit sprintet das Auto in 5,7 Sekunden von null auf Tempo 100. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 261 km/h. Porsche ruft für den Cayenne GTS mindestens 90.774 Euro auf.
Mit dem neuen Grand Cherokee SRT ist jetzt der bis dato stärkste und schnellste Serien-Jeep auf dem Markt. Unter der Haube steckt ein 6,4-Liter-V8, der mächtige 468 PS und gewaltige 624 Newtonmeter Drehmoment heranschafft. In 5,0 Sekunden geht's damit von null auf Tempo 100, die Spitze beträgt 257 km/h. Mit einem Einstiegspreis von 74.200 Euro ist der Grand Cherokee SRT im Vergleich zu Konkurrenten wie dem Mercedes ML 63 AMG oder dem Porsche Cayenne Turbo fast schon ein Schnäppchen.
Ab Herbst 2012 steht der überarbeitete Kia Sorento bei den Händlern. Neue Schürzen, Scheinwerfer und Rückleuchten lassen das große SUV von außen moderner auftreten. Markant sind die mächtigen Nebelleuchten. Auch der Innenraum soll laut Hersteller künftig wertiger ausfallen. Bei den Motoren kündigen die Koreaner Klassenbestwerte in Sachen Verbrauch und Schadstoffemissionen an. Details zu den Triebwerken - derzeit ist das SUV mit einem 174 PS starken 2,4-Liter-Benziner oder einem 2,2-Liter-Turbodiesel mit 197 PS lieferbar - hat Kia noch nicht mitgeteilt.
Im September 2012 kommt die dritte Generation des Mitsubishi Outlander nach Deutschland. Für den Antrieb stehen ein 2,0-Liter-Benziner und ein 2,2-Liter-Diesel zur Verfügung. Zudem besteht die Wahl zwischen Front- und Allradantrieb. Ab 2013 soll es den Outlander auch als Plug-in-Hybrid geben. Bis zu 50 Kilometer soll das SUV dann rein elektrisch zurücklegen können. Preise hat Mitsubishi für den neuen Outlander bisher noch nicht veröffentlicht.
Nur selten auf unseren Straßen zu finden ist der Infiniti FX. Schade eigentlich, denn optisch weiß der X5- und Q7-Konkurrent sehr zu überzeugen. Das bleibt auch nach dem Facelift so, das unter anderem an überarbeiteten Stoßfängern und einem neu geformten Kühlergrill zu erkennen ist. Für den Antrieb gibt es unverändert drei Optionen: den 3,0-Liter-V6-Diesel mit 238 PS im FX30d, den 320 PS starken V6-Benziner im FX37 und als Topmodell den FX50 mit 390 PS starkem V8-Ottomotor. Erfreulich: Die Preise bleiben auch nach dem Facelift unverändert. Los geht's bei 57.350 Euro.