Andere Länder, andere Geschmäcker: Das gilt auch für Autos. In den USA ist Größe gefragt, in Japan kleine Formate und die Chinesen stehen auf Chrom. Und doch finden sich im weltweiten Angebot einige Modelle, die wir auch gerne hierzulande kaufen würden. Lassen Sie sich überraschen!
Ist der fett, Mann! Natürlich wurde der riesige Chevrolet Silverado nicht unbedingt für deutsche Verkehrsverhältnisse konstruiert. Aber unter uns: So ein Teil macht sich vor Ikea um Längen besser als ein VW Passat Variant.
Gar keine Frage: Der Coolness-Faktor des Dodge Challenger ist extrem hoch. Mit einem V8 und bis zu 470 PS ist ein standesgemäßer Auftritt gewiss. Aber wie soll der Dodge offiziell nach Deutschland kommen? Mit Lancia-Emblem? Na gut, dann lieber gar nicht.
Die Neuauflage der Viper wird nicht mehr als Dodge, sondern unter dem Label SRT angeboten. Ihre technischen Daten klingen wie Kanonenschläge: 8,4-Liter-V10. 649 PS. 814 Newtonmeter. In 3,5 Sekunden von null auf 100. Her mit der Schlange!
Erstaunlich sachlich hat Ford den Flex, eine Mischung aus SUV und Kombi, verpackt. Mit einer Länge von 5,13 Meter wäre er bei uns der Range Rover des kleinen Mannes.
Die ultimative US-Sportwagenlegende ist sicherlich der Ford Mustang. Ihn könnte die deutsche Ford-Sparte mangels Boliden-Angebot gut gebrauchen. Und tatsächlich scheint Abhilfe schon in Sicht zu sein: Die nächste Mustang-Generation soll ab 2014 auch nach Europa kommen.
Seit mehr als fünf Jahrzehnte ist der Name Falcon bei Ford im Programm. Die Limousine ist gewissermaßen der Mondeo Australiens. Doch der Falcon hat es faustdick unter der Haube. Der gezeigte FPV GT Boss 315 weist einen V8 mit gut 450 PS auf. Ein Muscle-Car für die ganze Familie sozusagen.
Ja, der Ford Escort Concept ist eine Stufenheck-Limousine. Aber eine ziemlich gut aussehende, weshalb sie auch hierzulande Freunde finden würde. Einfache, solide Technik zum kleinen Preis, das würde passen. Man muss ihn ja nicht gleich Orion nennen.
Ein Oldtimer frisch vom Band? Kein Problem in Indien. Der Hindustan Ambassador basiert auf dem Morris Oxford von 1956. Klar, dass die Sicherheit völlig antiquiert ist. Selbst in Indien wird der Ambassador kaum noch gekauft. In Europa wäre er zumindest optisch eine Bereicherung des Straßenbilds.
Nein, Ute steht bei diesem Fahrzeug der australischen GM-Tochter Holden nicht für einen weiblichen Vornamen. Stattdessen ist "Ute" die Abkürzung für "Utility" und weist auf den Nutzwert des schnittigen Pick-ups hin.
Sie stehen im Stau, neben der Straße ist aber ein Fluss? Dann ist der Hydra Spider ihr Traumwagen. Im US-Bundesstaat South Carolina entsteht der krasse Roadster mit Corvette-V8 in Handarbeit. Der Preis? Gut 200.000 Dollar.
Quoris: Das klingt fast wie die neuste chinesische Automarke, ist aber der luxuriöseste Kia. Der durchaus ansehnliche Quoris ist 5,09 Meter lang und trägt bei Bedarf einen 4,6-Liter-V8 unter der Haube. Klar, in Deutschland wären die Verkäufe angesichts der Konkurrenz wohl überschaubar. Aber die Limousine könnte als Statement gelten: Seht her, wir wollen nach oben.
Gelungene Eleganz: Von allen US-Marken hat Lincoln das stimmigste Design. Der relativ neue MKZ ist 4,93 Meter lang und hat sogar einen Vierzylinder-Turbobenziner mit 240 PS unter der Haube. Er würde sich gut als Spitzenmodell im hiesigen Ford-Programm machen, gewissermaßen als Scorpio-Nachfolger im Geiste.
64 PS aus winzigen 658 Kubik Hubraum, aber viel Platz auf gerade einmal 3,40 Meter Länge. So genannte "Kei-Cars" wie der Mazda Scrum müssen in Japan keinen Parkplatz nachweisen und sparen Steuern. Klar, eine Schönheit ist der Winz-Bus samt Schiebetür nicht. Aber als Großstadt-Taxi würde er sich auch in München oder Berlin gut machen.
Nur für China? Mit einer Länge von 5,02 Meter und einem Radstand von 3,01 Meter überragt die Langversion der E-Klasse das normale Modell um 14 Zentimeter. Der dadurch entstehende Platz soll ausschließlich den Fondpassagieren zugute kommen. Doch auch für Deutschland wäre der Lulatsch gar nicht so verkehrt: Nicht jeder möchte mit einer S-Klasse den Sozialneid schüren, zudem kämen Politiker und Manager in einer E-Klasse etwas volksnäher rüber.
SUVs werden auf dem europäischen Markt immer kleiner, man denke an Renault Captur und Opel Mokka. Doch wie wäre es mit dem ultimativen Winz-SUV in Gestalt des Mitsubishi Pajero Mini? Er ist nur 3,40 Meter lang. Sie ahnen es sicher schon: Ein Kei-Car.
Wer schon einmal in Japan war, hat sich gefragt, warum dort fast alle Taxis gleich aussehen und etwas antiquiert wirken. Der Grund ist einfach: Der Nissan Cedric (Bild) und der baugleiche Toyota Crown basieren auf einem Modell von 1987, das für Flottenkunden bis heute gefertigt wird. Eine Limousine ohne Brimborium, mit gutem Einstieg und robuster Technik: Nicht wenige deutsche Taxifahrer fänden es wahrscheinlich ebenso gut, wenn Mercedes noch den W 124 bauen würde.
Großer Lufteinlass und grimmiger Blick: Der 1,73 Meter hohe, aber nur 3,40 Meter kurze Nissan Roox wirkt fast schon übermütig. Bei diesem Anblick scheint ein Smart beinahe überflüssig zu werden.
Vor nicht allzu langer Zeit gab es auch in Deutschland den Tiida, einen brav gezeichneten Golf-Gegner. Genau darin läge für das aktuelle Tiida-Modell eine Chance: Nicht jeder ältere Nissan-Fahrer möchte sich im extravaganten Juke blicken lassen.
Vorerst ist der 4,44 Meter lange Peugeot 301 nicht für Westeuropa vorgesehen. Dabei könnte der gar nicht einmal unattraktive Stufenheck-Wagen eine Dacia-Alternative sein. In unserem Nachbarland Polen startet der billigste 301 mit 73 PS schon bei 9.700 Euro.
Renault musste mit dem grandios gescheiterten Latitude erkennen, dass man einen koreanischen Samsung nicht einfach zum Franzosen machen kann. Hätten die Verantwortlichen mal lieber den großen Samsung SM7 genommen. Er erinnert mit seinem Beinahe-Fließheck an Klassiker wie den Renault 20 und 30.
Mehr Noblesse geht bei Toyota nicht, selbst nicht bei Lexus. Seit 1967 wird der Toyota Century gebaut, 1997 gab es moderne Technik. Unter der Haube flüstert ein V12. So dezent kann Luxus verpackt sein.
Auch Retro-Design kann zeitlos sein, wie der in den USA angebotene Toyota FJ Cruiser zeigt. Er zitiert ältere Generationen des Land Cruiser. Mit einer Länge von 4,63 Meter ist er für US-Verhältnisse kompakt, hierzulande läge er damit genau richtig.
Schluss mit der Zurückhaltung: Wer Power unter der Haube des Familien-Kombis hat, soll das auch zeigen dürfen. 530 PS aus acht Zylindern im britischen Vauxhall VXR8 mit australischen Wurzeln würden jeden M5-Fahrer aufhorchen lassen.
Der 4,60 Meter lange VW Lavida ist in China zwischen Jetta und Passat angesiedelt. Die jetzt vorgestellte Kombiversion namens Gran Lavida wirkt formal durchaus gelungen.
Nein, diesem knapp vier Meter langen Kleinwagen hat VW nicht das F geklaut. Der Gol basiert nämlich nicht auf dem Golf, sondern ist nach dem portugiesischen Wort für "Tor" benannt. Als Fünftürer startet der VW Gol in Brasilien bei umgerechnet etwa 10.600 Euro. Allerdings kosten sowohl Airbags als auch ein ABS extra.
In vielen Teilen der Welt stehen Taxifahrer auf Neuwagen alter Schule. In China beispielsweise ist der VW Santana 3000 noch immer ein Dauerbrenner. Er basiert auf dem Santana von 1981, auch die eingebauten Saugmotoren verzichten auf anfällige Aufladung. Verzichtet wird aber auch auf Sicherheit, mehr als ein Fahrerairbag ist nicht drin.
Falls Sie sich jetzt ungläubig die Augen reiben: Ja, die zweite Generation des VW Bus wird auch 46 Jahre nach ihrem Debüt noch hergestellt, und zwar in Brasilien. Dort gibt es ihn mit einem 80 PS starken, wassergekühltem 1,4-Liter-Benziner, der auch Alkohol verträgt. Die einzige erhältliche Farbe ist Weiß. Noch bis Ende 2013 wird der Oldie-Bus am Zuckerhut gebaut, dort kostet er umgerechnet gut 17.000 Euro.