Nach einigen Jahren wird ein Automodell gewöhnlich neu aufgelegt. Das Design zeigt sich dann zumeist geschickt weiterentwickelt. Schließlich möchte man die treue Kundschaft nicht verlieren. Doch es geht auch anders: Wir zeigen Autos, die nach dem Modellwechsel kaum wiederzukennen waren.
Bereits der erste Opel Astra stellte einen radikalen Bruch mit der Tradition dar, denn der bewährte Name Kadett verschwand. Indes: Auch beim Kadett sah jede neue Generation anders aus.
Leider war die Karriere des Opel Astra F von argen Qualitäts- und Rostproblemen gekennzeichnet. Um den Kunden deutlich zu zeigen, dass nun alles anders wird, bekam der Astra G eine komplett neue Optik.
Große Fenster, betont sachliche Form: Wohl nie wieder war ein VW Passat so übersichtlich wie die zweite Generation ab 1980.
Shocking! Dieser Anblick irritierte so manchen Passat-Freund im Jahr 1988. In der Frontpartie des neuen Modells war kein klassischer Grill sichtbar. Das war wohl zu modern gedacht. Zum Facelift anno 1993 wurde der Passat dann wieder "begrillt".
Der letzte echte Mercedes? Für viele stellt die Baureihe W 124 genau das dar. Klassisches Design paarte sich hier mit hoher Zuverlässigkeit.
Speziell der Nachfolger des W 124 trug zum Nimbus der alten E-Klasse bei. Sein Name? W 210. Nicht nur das Design mit den vier runden Scheinwerfern sorgte für Diskussionen. Aufgrund von Rostproblemen zählt die E-Klasse der 1990er-Jahre zu den berüchtigsten Mercedes-Modellen.
Zeitgleich zur Rundaugen-E-Klasse rollte 1995 auch der neue 5er-BMW an den Start. Die Bayern hatten es besser gemacht und den 5er geschickt weiterentwickelt. Heutzutage gilt der intern E39 genannte Wagen als günstiger Youngtimer-Tipp.
Sehr befremdlich wirkte in den Augen der BMW-5er-Jünger das 2003er-Modell aus der Feder von Chris Bangle. Seinerzeit rieb sich so mancher Fan die Augen. Andererseits kann sich die E60-Baureihe durch den damals progessiven Look noch heute sehen lassen.
Lange Zeit war der Honda Civic gestalterisch ein braver Kompaktwagen ohne herausragende Finesse beim Design. Doch das sollte sich in den 2000er-Jahren ändern.
Die achte Modellgeneration des Civic wirkte ab 2006 so, als sei sie direkt bei "Raumschiff Enterprise" entwickelt worden. Außen sorgte ein Leuchtenband an der Frontpartie für Aufsehen, innen ein spaciges Digital-Cockpit.
Ist er nicht niedlich? Der knubbelige Micra, den Nissan 2003 präsentierte, fand besonders bei der Damenwelt großen Anklang. Über die optisch mißratene Cabrioversion C+C decken wir den Mantel des Schweigens.
Auf den lustigen Kugelfisch-Micra folgte im Jahr 2010 ein sehr braves und ziemlich langweiliges Design. Kein Wunder, dass Nissan beim kürzlich vorgestellten Nachfolger auf expressive Linien setzt.
Schon der erste Ford Scorpio ließ die Besitzer seines Vorgängers Granada mit offenen Mündern dastehen. Eine extrem moderne Form mit Fließheck verschreckte die Traditionalisten. Erst 1990 kam zur Versöhnung das Stufenheck auf den Markt.
Seit seiner Präsentation im Jahr 1994 ist der zweite Ford Scorpio ein dauernd zitiertes Beispiel für hässliche Autos. Obwohl stark auf dem Vorgänger basierend, hatten die Designer ausgerechnet bei der Front- und Heckgestaltung völlig ins Klo gegriffen.
Nichts gegen Renault: Aber der erste Mégane könnte auch problemlos ein japanisches Markenzeichen tragen. Typisch 1990er-Jahre eben.
Bei der zweiten Generation des Mégane traute sich Renault mehr und setzte auf ein recht mutiges Design. Auffallend war die sehr steil stehende Heckscheibe.
In gewisser Weise ist der letzte Audi 100 ein Meilenstein für Audi: Nach einem Facelift im Jahr 1994 wurde er zum ersten A6.
Heute wird oft gelästert, dass neue Audi-Modelle fast so aussehen wie ihre Vorgänger. 1997 war das noch anders: Die zweite A6-Generation regte mit einem sehr modernen Design zu Diskussionen an.
Diese Knutschkugel motorisierte Italien: Was bei uns der VW Käfer darstellte, war zwischen Verona und Palermo der Fiat 500. Satte 18 Jahre blieb der knapp drei Meter kurze Wagen im Programm.
Eigentlich machte der Fiat 126 als Nachfolger des "Cinquecento" vieles richtig: Er war genauso kurz, bot aber durch seine kantige Karosserie mehr Platz. Doch eben jene sachliche Optik verwehrte ihm lange einen Platz in den Herzen der Autofans. Nicht so in Polen: Dort lief der 126 bis 2000 vom Band und wurde als "Maluch" zum Kult.
Golf auf Italienisch: Vor fast 30 Jahren positionierte Fiat den Tipo in der Kompaktklasse. Bemerkenswert war das digitale Cockpit, das Design hingegen eher weniger.
An den namensgleichen Vorgänger erinnert beim aktuellen Fiat Tipo kaum noch etwas. Einzige Gemeinsamkeit: Auch das 2015er-Modell tritt gegen den VW Golf an. Dabei sollen Kampfpreise helfen.
Schlank, grazil, dynamisch: Die zweite Generation des 3er-BMW, intern E30 genannt, gilt als großer Wurf. Obwohl die ersten Exemplare inzwischen 34 Jahre alt sind, wirkt die Optik noch immer frisch.
Wuchtiger und Scheinwerfer hinter Glas: Gewiss war der im Jahr 1990 vorgestellte 3er (E36) in vielen Punkten besser als sein Vorgänger. Aber optisch erinnerte nicht mehr viel an den E30.
Auch beim Citroën C3 des Jahres 2009 gilt das Motto: ganz okay, aber nicht unbedingt ein Hingucker. Immerhin leistete sich die zweite Generation mit der weit ins Dach gezogenen Windschutzscheibe eine gewisse Extravaganz.
Erkennen Sie beim brandneuen Citroën C3 noch irgendwelche Parallelen zum Vorgänger? Wir auch nicht. Wie das sehr markante Design ankommt, wird die Zukunft zeigen.
Mit dem Espace zählt Renault zu den Begründern des Van-Segments. Doch im Laufe der vierten Modellgeneration, die 2002 auf den Markt kam, zeichnete sich der Niedergang der Großraum-Limousinen ab.
Heutzutage sind SUVs das große Thema. Also krempelte Renault den Espace im Jahr 2015 komplett um und machte ihn zum SUV-Van-Mix.
Das ursprüngliche Konzept hinter der Mercedes A-Klasse war clever: Viel Platz auf wenig Grundfläche. Das bedingte eine hochbauende Form. Besonders ältere Kunden schätzten die A-Klasse, die Folge war aber ein Rentner-Image.
Um besagtes Rentner-Image abzuschütteln, machte Mercedes die dritte Generation der A-Klasse zu einem komplett anderen Auto. Jetzt wirkt der Baby-Benz wie ein 1er-BMW mit Stern. Wer das alte Konzept lieber mochte, muss zur B-Klasse oder dem VW Golf Sportsvan greifen.
Lange war der nur 2,70 Meter lange Smart Fortwo unverwechselbar. Doch nicht immer entspringen optische Wechsel den Ideen der Designer. Auch gesetzliche Vorschriften erfordern Änderungen, wie Smart feststellen musste.
Aus Gründen des Fußgängerschutzes wurde das klassische, eher eiförmige Design des Fortwo aufgegeben. Stattdessen bekam der Winzling eine Art "Motorhaube", obwohl der Antrieb wie gehabt im Heck sitzt.
Quadratisch, praktisch, gut: Der 2009 vorgestellte Land Rover Discovery fand viele Fans. Die einen lobten seine Fähigkeiten im Gelände, die anderen seine gute Übersichtlichkeit.
Natürlich ist auch der ganz neue "Disco" kein Versager im Gelände. Aber das kantige Design wurde zugunsten einer stärkeren Ähnlichkeit zu anderen Land-Rover-Modellen aufgegeben.
Gefangen in der Retro-Falle: Im Jaguar XJ von 2003 steckte viel Aluminium und modernste Technik. Nur merkte das niemand, weil der Wagen optisch noch immer die 1960er-Jahre zitierte. Also musste eine neue Formensprache her.
Ab 2009 warf Jaguar die Tradition über Bord und schneiderte dem XJ ein sehr gelungenes modernes Kleid. Dieser Optik folgten alle weiteren Modelle des Herstellers bis heute.
Kaum zu glauben, oder? So sah der Seat Leon einmal aus. Recht verwechselbar, was sich auch an den überschaubaren Verkaufszahlen zeigte.
Mit einem sehr gelungenen Design schaffte es der Leon, ab 2012 wieder durchzustarten und Seat zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Für 2017 bekommt der Leon ein Facelift.
Neben dem ersten VW Golf zählt auch die Urversion des Fiat Panda zu den großen Entwürfen von Giugiaro. Der Werbeslogan "Die tolle Kiste" brachte die maximal-pragmatische Optik des Panda auf den Punkt.
Erstaunliche 23 Jahre blieb der erste Fiat Panda in Produktion, dann folgte die zweite Generation. Sie war zwar auch erfolgreich, ließ aber den kistigen Charme von einst etwas vermissen.